Die Paralympics sind die Weltspiele für Menschen mit Behinderung und werden vom Internationalen Paralympischen Committee (IPC) ausgerichtet. Sie haben sich seit ihren Anfängen rasant entwickelt und sind mittlerweile die drittgrößte Sportveranstaltung der Welt, nach den Olympischen Spielen und der FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft der Männer.

 

Die Wiege der Paralympics liegt in einem Krankenhaus im südenglischen Aylesbury in der Grafschaft Buckinghamshire. In Anlehnung an den Namen des Hospitals, Stoke Mandeville, rief der vor Ort praktizierende Neurologe Sir Ludwig Guttmann (1899 - 1981), ein nach England emigrierter jüdisch-deutscher Arzt, am 28. Juli 1948 erstmals die "Stoke Mandeville Games" aus. Sir Guttmann hatte als einer der ersten Ärzte die positiven Wirkungen des Sports für Gelähmte erkannt. 14 kriegsversehrte Männer und Frauen mit Rückenmarksverletzungen nahmen an den Wettbewerben im Bogenschießen teil. Nicht zufällig begannen am selben Tag im nicht weit entfernten London die Olympischen Spiele. Guttmann zielte darauf ab, "seine" Gelähmten-Wettkämpfe zeitlich mit den Olympischen Spielen der Nichtbehinderten zu verbinden. Als vier Jahre später auch Behindertensportler aus den Niederlanden nach England zu den Wettkämpfen anreisen, ist eine neue internationale Bewegung geboren.

 

Der Begriff Paralympics (= neben Olympia) wird seit den Sommerspielen 1988 in Seoul, Korea offiziell benutzt. Seit 1992 werden die Paralympischen Spiele immer im Gastgeberland der Olympischen Spiele und in deren Anschluss alle vier Jahre in einer anderen Stadt ausgetragen. In den letzten Jahren ist das Medieninteresse stetig angestiegen und die Paralympics treten mehr und mehr aus dem Schatten der Olympischen Spiele heraus. Die Begeisterung der Bevölkerung und das Medieninteresse haben durch die Spiele in London 2012 und Rio 2016 weiter zugenommen. Die Paralympischen Spiele in Rio de Janeiro erreichten weltweit ein so großes Publikum, wie noch nie zuvor. Nach Angaben des Internationalen Paralympischen Komitees verfolgten beispielsweise insgesamt 4,1 Milliarden Zuschauer die Sommerspiele der Sportler und Sportlerinnen mit Behinderung vor dem Fernseher.